Wie funktioniert so ein MRT?
Eine Magnetresonanztomographie ist ein ganz schön kompliziertes physikalisches Verfahren. Wir versuchen hier mal, es Dir – etwas vereinfacht – zu erklären: Vielleicht weißt Du, dass Dein Körper zu einem großen Teil aus Wasser besteht? Und wo Wasser ist, da sind auch Wasserstoffatomkerne, die wiederum magnetische Eigenschaften haben. In unterschiedlichen Gewebearten wie Knochen, Muskeln, Nerven oder Gefäßen verhalten sich diese Wasserstoffkerne unterschiedlich. Der Magnetresonanztomograph erzeugt nun ein extrem starkes Magnetfeld – und die Wasserstoffatomkerne in Deinem Körper benehmen sich wie winzige Magneten und richten sich an diesem Magnetfeld aus. Im zweiten Schritt gibt der Magnetresonanztomograph ein Signal ab, das die Wasserstoffatomkerne in Schwingung versetzt. Wenn das Signal wieder abgeschaltet wird, kehren die Wasserstoffatomkerne an ihre ursprüngliche Position zurück, wobei sie kleine elektrische Impulse erzeugen. Diese abgegebene Energie nehmen Empfangsspulen im MRT ähnlich wie Antennen auf und leiten sie an einen Computer weiter, der hieraus wiederum Informationen über die Zusammensetzung des Gewebes gewinnt und so genannte Schnittbilder berechnet.
Diese Schnittbilder sind übrigens der Grund für den Wortbestandteil „Tomographie“, der sich aus den griechischen Worten „tome“ für Schnitt und „graphein“ für schreiben ableitet. Diesen Begriff verwenden wir in der Medizin immer dann, wenn wir Deinen Körper scheibchenweise darstellen. Das kannst Du Dir vorstellen, als wenn Du zum Beispiel eine Gurke in viele dünne Scheiben schneidest und Dir dann das Innenleben anschaut – nur dass wir Deinen Körper natürlich heile lassen und die „Scheiben“ nur virtuell am Computer erzeugen. Der Begriff „Tomographie“ taucht auch im zweiten Namen des Verfahrens auf – eine Magnetresonanztomographie kann man nämlich auch Kernspintomographie nennen. Das bezieht sich darauf, dass die Wasserstoffatome sich in kreiselnden Bewegungen („spins“) um ihren eigenen Kern drehen.
Das klingt auf jeden Fall alles wahnsinnig kompliziert, oder? Viel wichtiger für Dich ist aber auch, wie eine MRT-Untersuchung abläuft.
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