Wenn Du unter Kopfschmerzen leidest, weißt Du, wie sehr sie Dich im Alltag stören und belasten können. Damit wir Dir helfen können, müssen wir zunächst herausfinden, woher Deine Kopfschmerzen kommen – und da es sehr viele verschiedene Formen von Kopfschmerz gibt, kann das manchmal etwas kompliziert sein: Es gibt Kinder und Jugendliche, die auf äußere Reize wie schlechte Luft, Hitze oder Lärm mit Kopfschmerzen reagieren. Überanstrengung, zu wenig Schlaf oder eine schlechte Haltung können ebenso Kopfschmerzen verursachen. Außerdem ziehen auch Stress oder Ängste oft Kopfschmerzen nach sich.
Bei Kindern und Jugendlichen treten am häufigsten so genannte Spannungskopfschmerzen und Migräne, auch in Mischformen, auf.
- Spannungskopfschmerzen: Die genaue Ursache von Spannungskopfschmerzen kennen wir bis heute nicht. Meist sind Verspannungen in der Nacken-, Hals- und Schultermuskulatur beteiligt, aber auch Stress, Infekte und Fehlbelastungen gehören zu den Auslösern. Die Schmerzen fühlen sich bei jedem Betroffenen anders an, treten aber in der Regel beidseitig auf und werden als drückend und beengend empfunden. Spannungskopfschmerz ist meist leicht bis mittelstark – das bedeutet, er stört Dich zwar im Alltag, Du kannst aber trotz des Schmerzes Deine normalen Alltagsaktivitäten ausüben.
- Migräne: Migräne-Kopfschmerzen treten anfallsartig immer wieder auf. Die meist einseitigen Schmerzen fühlen sich für die Betroffenen pulsierend, hämmernd oder bohrend an und werden oft von Übelkeit, Erbrechen oder Sehstörungen begleitet. Wenn Du unter einer Migräne leidest, kann Dich das im Alltag sehr einschränken.
Wenn Du wegen anhaltender oder immer wieder auftretender Kopfschmerzen zu uns kommst, führen wir zunächst ein ausführliches Gespräch mit Dir. Hier erklärst Du uns, wie sich Deine Kopfschmerzen anfühlen, wann Sie auftreten und einiges mehr. Um die Ursache Deiner Kopfschmerzen herauszufinden und Dir bestmöglich helfen zu können, ist es für uns sehr hilfreich, wenn Du über mehrere Wochen vor dem Termin in unserer Neuropädiatrie ein „Kopfschmerztagebuch“ führst.
Im Rahmen Deines Termins führen wir vermutlich auch eine EEG-Untersuchung (Beschreibung siehe „Was erwartet Dich in der Tagesklinik?") durch; vielleicht empfehlen wir außerdem eine Magnetresonanztherapie Deines Kopfes.
Je nachdem, wie die Untersuchungsergebnisse ausfallen, besprechen wir verschiedene Behandlungsmöglichkeiten mit Dir. Zum einen gibt es verschiedene Medikamente, die Dir bei akuten Kopfschmerzen helfen können. Zum anderen setzen wir – insbesondere bei häufigen Beschwerden - aber auch auf ergänzende nicht-medikamentöse Behandlungsformen, zum Beispiel Entspannungsübungen oder Akkupunktur.
Da wir nicht immer eine körperliche bzw. organische Ursache für Kopfschmerzen finden, arbeiten wir eng mit unserer Psychosomatik bzw. unserem Schmerzzentrum zusammen. Bei Bedarf können wir schon im Rahmen Deines ersten ambulanten Besuches einen Termin mit unseren Kollegen organisieren, in dem sie mit Dir zum Beispiel über den Umgang mit Schmerz sprechen oder bestimmte belastende Faktoren analysieren. Besonders, wenn Du in Folge Deiner Kopfschmerzen oft nicht zur Schule gehen kannst, ist uns eine Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Psychosomatik sehr wichtig.
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