In unserer Klinik behandeln wir alle gut- und bösartigen Tumoren des Knochens, der Gelenke, der Weichteile sowie tumorähnliche Erkrankungen. Der Begriff „Tumor“ meint dabei zunächst nur , das körpereigene Zellen vermehrt wachsen – ein Tumor ist also nicht zwangsläufig bösartig bzw. gefährlich.
Tumore der Knochen, Gelenke und Weichteile sind sehr seltene Erkrankungen, weshalb Untersuchung und Behandlung große Erfahrung erfordern.

Um Kompetenzen und Erfahrungen besser zu bündeln, haben wir im Jahr 2016 eine Tumororthopädische Sektion in der Abteilung für Kinderorthopädie des Altonaer Kinderkrankenhauses gegründet, die eng mit den spezialisierten Kliniken des Altonaer Kinderkrankenhauses (Kinderchirurgie, Sektion für plastische Chirurgie, Kinderradiologie, Kinderneurochirurgie) und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (Kinderonkologie, Pathologie, Kinderradiologie, Gefäßchirurgie, muskuloskelettale Tumorchirurgie) zusammenarbeitet. Durch diese enge Zusammenarbeit stehen alle erforderlichen Spezialisten zur Verfügung.

Behandlungsablauf

In unserer Tumororthopädischen Spezialsprechstunde bieten wir Hilfe bei der Untersuchung und Behandlung aller gut- und bösartigen Tumoren des Knochens und der Weichteile sowie tumorähnlicher Erkrankungen an. Gerne können Sie sich auch jederzeit zur Einholung einer Zweitmeinung bei uns vorstellen.

Im ersten Gespräch erfolgt eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, eine klinische Untersuchung und die Sichtung aller Schrift- und Bildbefunde (Röntgen, CT, MRT, Szintigraphie u.a.). Sollten weitere bildgebende Verfahren notwendig sein, veranlassen wir diese entweder direkt in unserer Klinik oder stellen Ihnen eine Überweisung aus.

Wenn wir alle erforderlichen Untersuchungsergebnisse gesammelt, also die Diagnostik komplettiert, haben, besprechen wir das weitere Vorgehen ausführlich mit Ihnen. Ist ein Tumor anhand der Bildgebung nicht sicher einzuordnen, entnehmen wir eine Gewebeprobe. Diese Probenentnahme (Biopsie) muss den Zugangsweg für einen möglichen späteren Eingriff berücksichtigen und sollte daher nur in einer spezialisierten Klinik durchgeführt werden. Die Gewebeproben und auch alle operativ entfernten Tumore werden durch einen auf Tumore des Knochens- und der Weichteile spezialisierten Pathologen aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf untersucht.

Je nach Befundergebnis folgt anschließend eine interdisziplinäre Falldiskussion im Kinderonkologischen Tumorboard des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Das bedeutet, dass Experten aus allen im Zusammenhang mit der Erkrankung wichtigen Fachgebieten den Fall und die bisherigen Untersuchungsergebnisse gemeinsam besprechen und eine individuelle Behandlungsempfehlung aussprechen. Diese Behandlungsempfehlung berücksichtigt sowohl die Sichtweisen aller Fachbereiche als auch aktuellste Studiendaten.

Bei einigen Tumoren ist neben einer Operation auch eine Behandlung mit Medikamenten erforderlich. Dies erfolgt in Kooperation mit den Kinderonkologen aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Die einzelnen Operations- und Behandlungsverfahren unterscheiden sich je nach Erkrankung und Patient. Wir erläutern Ihnen die für Ihr Kind in Frage kommenden Behandlungsverfahren genau und beantworten selbstverständlich alle Fragen.

Nach einer Operation stehen Ihnen bzw. Ihrem Kind unsere Physiotherapeuten und Orthopädietechniker zur Seite, um Funktion und Mobilität möglichst früh und weitreichend wiederherzustellen. Die Tumornachsorge erfolgt über unsere Tumororthopädische Spezialsprechstunde und insbesondere bei bösartigen Tumoren in Zusammenarbeit mit der Kinderonkologischen Sprechstunde des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Welche Tumoren behandeln wir?

Da es sich um eine große Vielzahl seltener Erkrankungen handelt, können wir an dieser Stelle nur eine Auflistung der von uns behandelten Krankheitsbilder geben – gern beantworten wir im Rahmen unserer Sprechstunde Ihre Fragen. In unserer Klinik werden alle gut- und bösartigen Tumoren des Knochens, der Gelenke, der Weichteile sowie tumorähnliche Erkrankungen behandelt.  Dazu zählen unter anderem:

  • Gutartige Knochen- und Gelenktumoren sowie tumorähnliche Läsionen: Osteoidosteom, Osteoblastom, Enchondrom (Enchondromatose, M. Ollier, Maffucci-Syndrom), Osteochondrom (solitäre Exostose), Multiple Exostosenerkranknung, Chondroblastom, Chondromyxoidfibrom, Riesenzelltumor, Neurofibrom, Hämangiom (solitäre und multiple Hämangiome), Nicht-ossifizierendes Knochenfibrom (NOF, Fibröser metaphysärer Defekt, multiple Knochenfibrome), Juvenile Knochenzyste (solitäre Knochenzyste), Aneurysmatische Knochenzyste, Fibröse Dysplasie (auch polyostotische Form wie Morbus Jaffe-Lichtenstein / McCune-Albright-Syndrom), Osteofibröse Dysplasie, Eosinophiles Granulom (Langerhanszell-Histiozytose), Synoviale Chondromatose (Gelenkchondromatose), Pigmentierte villonoduläre Synovialitis (PVNS), Ganglion, u.a.
  • Bösartige Knochentumoren: Osteosarkom, Ewingsarkom, Adamantinom, Hämangioendotheliom u.a.
  • Gut- und bösartige Weichteiltumoren: Desmoidfibromatose (Agressive Fibromatose, Desmoidtumor), Synovialsarkom, Palmare/Plantare Fibromatose (M. Dupuytren, M. Ledderhose), Myositis ossificans, Fibrosarkom, Tenosynovialer Riesenzelltumor, Hämangiom, Schwannom, Neurofibrom (Neurofibromatose), Myxom u.a.


Welche Behandlungsverfahren nutzen wir?

Liebe Eltern,

in unserer Tumororthopädischen Sektion setzen wir alle modernen interventionellen und operativen Verfahren zur Diagnostik und Therapie sämtlicher gut- und bösartiger Tumoren des Knochens, der Gelenke, der Weichteile sowie tumorähnlicher Erkrankungen ein. Hier finden Sie eine Übersicht der Behandlungsverfahren:

  • Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) aus allen Tumorlokalisationen, d.h. also von allen Stellen im Körper, an denen sich der Tumor befinden kann
  • Computertomographie-gesteuerte Radiofrequenzablation (Zerstörung von Gewebe durch Hitze) oder offene operative Tumorresektion bei Osteoidosteomen in Kooperation mit der Radiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
  • Angiographie mit Embolisation zuführender Arterien (Verschluss von Blutgefäßen mit Hilfe eines speziellen Gefäß-darstellenden Verfahrens) bei großen Tumoren im Beckenbereich oder anderer Lokalisationen (Aneurysmatische Knochenzysten u.a.) zur heilenden Behandlung oder vor operativer Versorgung in Kooperation mit der Radiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
  • Kürettage (Ausschabung) oder Resektion (operative Entfernung) sämtlicher gutartiger Knochentumore, wobei wir verschiedenste Adjuvanzien anwenden und Defekte (fehlende Bestandteile) mit eigenem oder allogenem Knochenmaterial (Beckenkamm u.a.), Knochenzement oder modernster Knochenersatzmaterialien auffüllen
  • Langjährige Betreuung und operative Behandlung von Patienten mit Multiplen Exostosenerkrankungen, Enchondromatosen (M. Ollier), polyostotischen Formen der Fibrösen Dysplasie (McCune-Albright-Syndrom) mit Resektion / Kürettage der Tumoren, Rekonstruktion (Wiederherstellung) der Knochen (Fibulatransplantation u.a.) sowie begleitender konservativer und operativer Therapie der Deformitäten, wobei wir modernste Verfahren und Implantate (Orthesen, Wachstumslenkung, Beinverlängerungen und Deformitätenkorrektur mit magnetisch verlängerbaren Marknägeln / Hexapod-Ringfixateuren u.a.) nutzen
  • Aneurysmatische Knochenzysten behandeln wir neben den etablierten Operationsverfahren alternativ auch mit Polidocanol
  • Resektion von Tumoren im Bereich wichtiger Nerven gemeinsam mit den Spezialisten aus der Neurochirurgie und unter Anwendung eines intraoperativen Neuromonitorings ( also der Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Nervenbahnen während der Operation).
  • Therapie aller bösartigen Knochentumoren nach modernsten Operationsverfahren und international anerkannten Studienprotokollen (Osteosarkom, Ewingsarkom, Adamantinom u.a.)
  • Biologische Rekonstruktion (Wiederherstellung) von Knochendefekten nach Tumorresektion (verschiedenste Verfahren wir Gefäß-gestielte oder Nicht-Gefäßgestielte Fibula, Beckenkammspan, Allografts, Kallusdistraktion mit Hexapod-Ringfixateuren) unter Verwendung modernster Implantate und in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Rekonstruktion von Gefäßen in Kooperation mit den Gefäßchirurgen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
  • Resektion (operative Entfernung) von Beckentumoren
  • Rekonstruktion (Wiederherstellung)  von Knochen und Gelenken durch modernste Tumor-Endoprothesen
  • Arthroskopische oder arthroskopisch-assistierte Operationsverfahren an sämtlichen Gelenken (PVNS, Gelenkchondromatose, intraartikuläre Weichteiltumoren u.a.) (Arthroskopie = Gelenkspiegelung; also die Untersuchung und Behandlung eines Gelenkes mit Hilfe sehr feiner Spezialinstrumente, die durch einen kleinen Hautschnitt gemeinsam mit einer winzigen Kamera in das Gelenk eingeführt werden)
  • Resektion (operative Entfernung) gutartiger und bösartiger Weichteiltumoren mit ggf. notwendiger plastischer Rekonstruktion (Wiederherstellung) 
  • Amputationen (medizinisch notwendige Abtrennung eines Körperteils) mit anschließender prothetischer Versorgung

Auszeichnungen

Tumororthopädische Sprechstunde

Liebe Eltern,
für einen Termin in unseren Sprechstunden benötigen wir eine Überweisung durch einen Orthopäden oder Chirurgen. Bei seltenen Erkrankungen genügt eine Überweisung durch den Kinderarzt. Bitte bringen Sie diese ebenso mit wie eventuell bereits vorhandene Röntgen-, MRT- oder CT-Bilder.

Terminvergabe:
Tel.: 040 88908 702

  • MO
  • DI
    09:00 - 15:00
  • MI
  • DO
  • FR
  • SA
  • SO

In dringenden Fällen auch kurzfristige Terminvergabe.

Schwerpunkte der Sprechstunde: Knochentumore, Knochenzysten, Weichteiltumore, Sarkome

Ansprechpartner

  • Kinderorthopädie, Sektionsleiter Deformitäten und Tumororthopädie Prof. Dr. med. Alexander S. Spiro

    Geschäftsführender Oberarzt
    Kinderorthopädie, Sektionsleiter Deformitäten und Tumororthopädie
    Prof. Dr. med. Alexander S. Spiro
    Tel.: 040 88908 382
    Fax: 040 88908 386

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