Unterschiedliche Beinlänge
Es kommt nicht so selten vor, dass deine Beine von Natur aus oder als Folge einer stattgehabten Verletzung unterschiedlich lang sind oder nicht gleich schnell wachsen. Problematisch wird es, wenn der Längenunterschied ausgeprägt ist und im Stehen zu einer relevanten Beckenschiefstellung führt. Beim Gehen ist dann ein Hinken auffällig. Die ungleichmäßige Gelenkbelastung kann Schmerzen auslösen und auf Dauer sogar eine frühzeitige Gelenkknorpelabnutzung verursachen.
Untersuchung
Wenn bei der klinischen Untersuchung ein Beinlängenunterschied festgestellt wird, ist meistens eine Röntgenaufnahme erforderlich, um das Ausmaß millimetergenau zu bestimmen.
Behandlung
Je nach Ursache und Ausprägung des Längenunterschieds kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Das Tragen einer Schuherhöhung ist nur für Kinder mit geringfügigem Längenunterschied oder als vorübergehende Lösung geeignet. Unterschiede von mehr als 15 mm bedürfen in der Regel einen Ausgleich der Beinlänge mittels einer Operation. Wenn der Unterschied weniger als 25 mm ist, kann man sich das Wachstum zu Nutze machen, indem man die Wachstumsgeschwindigkeit auf der längeren Seite etwas bremst. Dies setzt allerdings voraus, dass noch eine ausreichende Wachstumsreserve vorhanden ist und bedeutet dass diese Operation 2-3 Jahre bevor Du komplett ausgewachsen bist, durchgeführt werden soll. Wenn Dein Bein stark verkürzt ist, ist es möglich, dass man Deinen Knochen verlängert. Dies kann man entweder über einen Magnetnagel, der in deinem Ober- oder Unterschenkel eingebracht wird und von Außen nicht zu sehen ist, oder mittels eines äußeren Gestells, das aus Ringen besteht, durchführen (Ringfixateur). Der Verlängerungsvorgang kann mehrere Monate dauern. Die gute Nachricht ist, dass Du nur ca. eine Woche im Krankenhaus bleibst und danach die Verlängerung entweder alleine oder mit Hilfe deiner Eltern zu Hause machst. Welche Methode bei dir angewendet wird, besprichst Du am besten mit den Ärzten.