Während Kreuzbandrisse bei Erwachsenen manchmal konservativ – also ohne Operation – behandelt werden, zeigen neuere Studien, dass eine operative Behandlung für Kinder und Jugendliche langfristig von Vorteil ist. Das gilt insbesondere dann, wenn Du sportlich aktiv bist. Je nachdem, wie alt Du bist und wie genau Dein Kreuzband gerissen ist, setzen wir verschiedene Operationsverfahren ein – welche Methode für Dich zu empfehlen ist, besprechen wir ganz in Ruhe mit Dir und Deinen Eltern. Meist müssen wir das gerissene Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzen. Hierfür entnehmen wir eine Sehne an der Innenseite des Kniegelenkes, normalerweise die sogenannte Semitendinosus-Sehne, und konstruieren aus ihr ein „neues“ Kreuzband, das wir in das Kniegelenk einbauen. Damit die Sehne stabil heilen kann und Dein Knie in Zukunft gut stützen kann, müssen wir sie am Oberschenkelknochen und auch am Schienbein befestigen. Da genau an den Stellen, an denen das neue Kreuzband verankert werden muss, auch die Wachstumsfugen liegen, benutzen wir spezielle Verankerungstechniken, damit das Knochenwachstum nicht gestört wird (Wachstumsfugen sind übrigens die Bereiche im Knochen, von denen das Längswachstum der Knochen ausgeht. Bei Kindern besteht dieser Bereich aus weichem Knorpel, mit dem Erwachsenwerden verknöchern die Wachstumsfugen).
Bist Du deutlich jünger als 10 Jahre, können wir eventuell eine besondere Operationstechnik anwenden: Bei der so genannten „Kocher“-Technik konstruieren wir Dein neues Kreuzband aus einem Faszienstreifen; also aus speziellen Schichten Deines Bindegewebes und können es ohne knöcherne Bohrkanäle befestigen.
Drei bis fünf Tage nach der Operation kannst Du das Krankenhaus wieder verlassen und Dich zu Hause weiter erholen – vorausgesetzt, Du kannst Dich schon gut und sicher bewegen.
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