Die Kreuzbänder tragen ihren Namen, da sie sich im Zentrum des Kniegelenkes „kreuzen“. Gemeinsam mit Außen- und Innenband sorgen sie dafür, dass Dein Gelenk bei Bewegung stabil bleibt. Man unterscheidet zwei ganz unterschiedliche Arten von Verletzungen des Kreuzbandes, die auch ganz unterschiedlich behandelt werden: Den sogenannten „knöchernen Kreuzbandausriss“ und den „Kreuzbandriss“. Beide Verletzungen erklären wir Dir hier. 

Knöcherner Kreuzbandausriss

Diese Art der Verletzung tritt vor allem bei jüngeren Kindern auf, da hier das eigentliche Kreuzband meist widerstandsfähiger ist als die knöcherne Verankerung. Unter „knöcherner Verankerung“ versteht man dabei die Punkte, an denen das Band an den Knochen befestigt ist. Je älter Du wirst, desto fester werden diese Verankerungen – was wiederum bedeutet, dass knöcherne Ausrisse seltener vorkommen und häufiger das Kreuzband an sich reißt. 

Untersuchung

Wenn Du Schmerzen im Knie hast und das Gelenk geschwollen ist, untersucht der Arzt Dein Knie ganz genau. Dabei prüft er die Kreuz- und Seitenbänder auf Stabilität und kann oft schon fühlen, ob eines der Kreuzbänder gelockert ist. Mit Röntgenaufnahmen oder einer Magnetresonanztomographie kann Dein Arzt sehen, ob das Band ausgerissen ist. 

Behandlung

Wenn der Knochenanker zwar gerissen ist, sich aber noch vollständig in seinem Knochenbett befindet (also nicht „verrutscht“ ist), müssen wir  einen knöchernen Kreuzbandausriss nicht unbedingt operieren. Das Knie wird dann – ganz durchgestreckt – ruhiggestellt, wozu Du z.B. eine Schiene oder einen Gips bekommst. Außerdem musst Du Unterarmgehstützen („Krücken“) benutzen, damit Du das Bein wirklich nicht belastest. Mit Röntgenuntersuchungen kontrollieren wir regelmäßig, ob der Knochenanker auch wirklich in seinem Knochenbett bleibt. Er kann sich nämlich auch in den ersten Tagen und Wochen nach der Verletzung noch verschieben – Mediziner sprechen von „dislozieren“.

Wenn direkt nach der Verletzung oder nachträglich diese „Dislokation“ (also Verschiebung) des Knochenankers auftritt, befestigen wir den Knochenanker wieder. Während dieser Operation, für die Du natürlich eine Narkose bekommst, wird der Knochenanker wieder fest geschraubt. Diese Schrauben werden dann nach etwas drei bis vier Monaten in einer weiteren Operation wieder entfernt. 

Kreuzbandriss / Kreuzbandruptur

Bei dieser Verletzung handelt es sich um einen Riss des eigentlichen Bandes. Dieser tritt eher bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf, da hier die Verankerungen des Bandes an den Knochen stabiler sind als das Kreuzband an sich. 

Untersuchung

Die Untersuchung verläuft wie bei einem Kreuzbandausriss: Der Arzt tastet Dein Gelenk ab und prüft die Kreuz- und Seitenbänder auf Stabilität. Mit Röntgenaufnahmen oder einer Magnetresonanztomographie verschafft er sich einen Überblick über die Verletzung. 

Behandlung

Während Kreuzbandrisse bei Erwachsenen manchmal konservativ – also ohne Operation – behandelt werden, zeigen neuere Studien, dass eine operative Behandlung für Kinder und Jugendliche langfristig von Vorteil ist. Das gilt insbesondere dann, wenn Du sportlich aktiv bist. Je nachdem, wie alt Du bist und wie genau Dein Kreuzband gerissen ist, setzen wir verschiedene Operationsverfahren ein – welche Methode für Dich zu empfehlen ist, besprechen wir ganz in Ruhe mit Dir und Deinen Eltern. Meist müssen wir das gerissene Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzen. Hierfür entnehmen wir eine Sehne an der Innenseite des Kniegelenkes, normalerweise die sogenannte Semitendinosus-Sehne, und konstruieren aus ihr ein „neues“ Kreuzband, das wir in das Kniegelenk einbauen. Damit die Sehne stabil heilen kann und Dein Knie in Zukunft gut stützen kann, müssen wir sie am Oberschenkelknochen und auch am Schienbein befestigen. Da genau an den Stellen, an denen das neue Kreuzband verankert werden muss, auch die Wachstumsfugen liegen, benutzen wir spezielle Verankerungstechniken, damit das Knochenwachstum nicht gestört wird (Wachstumsfugen sind übrigens die Bereiche im Knochen, von denen das Längswachstum der Knochen ausgeht. Bei Kindern besteht dieser Bereich aus weichem Knorpel, mit dem Erwachsenwerden verknöchern die Wachstumsfugen).

Bist Du deutlich jünger als 10 Jahre, können wir eventuell eine besondere Operationstechnik anwenden: Bei der so genannten „Kocher“-Technik konstruieren wir Dein neues Kreuzband aus einem Faszienstreifen; also aus speziellen Schichten Deines Bindegewebes und können es ohne knöcherne Bohrkanäle befestigen. 

Drei bis fünf Tage nach der Operation kannst Du das Krankenhaus wieder verlassen und Dich zu Hause weiter erholen – vorausgesetzt, Du kannst Dich schon gut und sicher bewegen.

Nachbehandlung

Das operierte Kniegelenk stellen wir mit einer Streckschiene ruhig. Wenn Du zehn Jahre oder jünger bist, brauchst Du meist keine Unterarmgehstützen („Krücken“) – denn die meisten Kinder sind in diesem Alter noch so leicht, dass das Bein nicht zusätzlich entlastet werden muss. Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren dürfen das Bein normalerweise für vier bis sechs Wochen an Unterarmgehstützen teilbelasten.
Wahrscheinlich bekommst Du außerdem eine Bewegungsschiene, die es Dir erlaubt, Dein Bein komplett zu strecken und es teilweise zu beugen. Außerdem gehst Du regelmäßig – meist zwei oder drei mal in den ersten sechs Wochen – zur Krankengymnastik, um das Gelenk schonend zu bewegen. Nach ca. sechs Wochen beginnt meist ein intensiveres Übungsprogramm und die vorsichtige alltägliche Belastung. Kontaktsportarten (also alles, wobei Du mit Gegner oder Mitspieler in direkten körperlichen Kontakt kommen könntest, z.B. Fußball, Handball, Karate…) und Sprungsportarten darfst Du aber ebenso wie Schulsport frühestens nach sechs Monaten wieder ausüben. 

Sprechstunde Sportmedizin, Gelenk-, Band- und Knorpelchirurgie

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