Um Gehirn und Rückenmark vor Stößen und Erschütterung zu schützen, sind sie von einer Flüssigkeit, die der Mediziner Liquor nennt, umspült. Dieser Liquor wird vom Körper regelmäßig neu produziert und in gleichem Maße wieder abgebaut. Schon während der Schwangerschaft kann es aber zu einem Ungleichgewicht zwischen Produktion und Abbau kommen – zum Beispiel durch Infektionen, Blutungen oder Fehlbildungen. Wird nun mehr Liquor produziert als abgebaut, bildet sich ein Hydrocephalus – auch Wasserkopf genannt. Da der Schädel bei Kindern noch weich und dehnbar ist, und die überschüssige Flüssigkeit Platz benötigt, wächst der Kopf deutlich mehr als normal.

Untersuchung

Bei Säuglingen gibt es ganz typische Anzeichen für einen Hydrocephalus. Hierzu zählen neben dem großen Kopf unter anderen eine gespannte Fontanelle (der nach der Geburt noch nicht knöchern / knorpelige verwachsene Teil des Schädels), die Ausrichtung beider Augen nach unten (Sonnenuntergangsphänomen) sowie gestaute Venen am Kopf. 

Behandlung

Wenn ein Hydrocephalus rechtzeitig erkannt wird, kann er meist gut kontrolliert werden, so dass sich betroffene Kinder ganz normal entwickeln können. Spätfolgen wie Schäden am Gehirn durch steigenden Hirndruck können wir meist vermeiden.

Liquor-Shunt: Um den Abfluss des überschüssigen Liquors zu ermöglichen, platzieren wir über ein kleines Loch im Schädel einen sehr feinen Silikonschlauch in der Hirnkammer. Den Schlauch führen wir von dort unter der Haut bis in die Bauchhöhle, wo der Körper selbst das Hirnwasser abbauen kann. Der Shunt als künstliche Verbindung bleibt häufig lange notwendig und muss manchmal ausgewechselt werden.. Wir verwenden ausschließlich moderne Ventilsysteme, so dass die Abflussmenge entsprechend der individuellen Bedürfnisse reguliert werden kann und Probleme mit dem Shunt so weit wie möglich reduziert werden.

Neuro-Endoskopie: Liquor-Shunts müssen regelmäßig kontrolliert werden. Bei defekten Shunts sind Operationen erforderlich, außerdem steigt unter Umständen die Infektionsgefahr. Dies sind Belastungen, die sich in einigen Fällen vermeiden lassen: Wenn eine Engstelle im Liquorsystem für den Hydrocephalus verantwortlich ist, können wir diese endoskopisch operieren. Hierbei schieben wir ein feines Röhrchen bis zur Engstelle im Gehirn und bringen darüber sehr feine OP-Instrumente, eine kleine Lichtquelle und eine Videokamera zur Engstelle. Vor Ort können wir die Engstelle dann aufweiten bzw. umgehen und so einen natürlichen Abfluss des Liquors ermöglichen. Neben regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sind nach solch einem Eingriff häufig keine weiteren Eingriffe mehr nötig; außerdem müssen wir keinen Fremdkörper einsetzen.

Kontakt und Sprechstunde

Liebe Eltern,

in Sonderfällen können wir auch Termine außerhalb unserer Sprechstundenzeiten vereinbaren. Zur Terminvereinbarung kontaktieren Sie bitte die Zentralambulanz 1, Tel.: 040 88908 704.
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