Der Rückfluss von Urin aus der Harnblase in den Harnleiter wird als vesikoureteraler Reflux (VUR) bezeichnet. Erreicht der Rückfluss das Nierenbecken spricht man von vesikoureterorenalem Reflux. Außerdem unterscheidet man nach der Ursache primären und sekundären VUR:
- Der primäre VUR entsteht durch Veränderungen am Übergang des Harnleiters zur Harnblase.
- Beim sekundären VUR führen Störungen im Bereich der Blase bzw. Veränderungen der Harnröhre zu einem erhöhten Druck, der wiederum den Rückfluss auslöst.
Mediziner teilen den VUR nach einer Klassifikation in fünf Schweregrade ein. Führt der VUR zu schwerwiegenden Folgen im Bereich der Nieren, spricht man von einer „Refluxnephropathie“ (Schrumpfniere, Niereninsuffizienz).
Insbesondere schwerwiegendere Reflux-Erkrankungen (Grad IV und V) gehen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit für Harnwegsinfekte einher. Säuglinge zeigen häufig unspezifische Erkrankungszeichen: Sie sind matt, trinken wenig und haben meist hohes Fieber. Ältere Kinder klagen über Schmerzen beim Wasserlassen oder Schmerzen in der Flanke, häufig auch mit Fieber. Zu einem Verlust der Nierenfunktion kommt es in der Regel erst bei wiederholten schweren Nierenbeckenentzündungen (Pyelonephritis).
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