Innovative Methoden im Ganglabor des Altonaer Kinderkrankenhauses

Damit Du Dich fortbewegen kannst, arbeiten in Deinem Körper viele Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder auf eine komplexe Art und Weise zusammen. Die Ganganalyse ermöglicht es uns, auffällige Gangbilder mit Hilfe modernster Messtechnik zu analysieren und so die eventuell nötige Behandlung zu optimieren – wir können zum Beispiel eine Operation genauer planen, Dich mit den richtigen Hilfsmitteln versorgen oder physiotherapeutische Maßnahmen einleiten. 

Wem können wir helfen?

Wir nutzen die Ganganalyse hautsächlich für Kinder mit einer zerebralen, also das Gehirn betreffenden, Bewegungsstörung. Bei solchen Bewegungsstörungen wird die Aktivität der Muskeln falsch gesteuert, während des Gehens verändert sich die Muskelspannung (Muskeltonus). Im Laufe des Wachstums entstehen so häufig Muskelverkürzungen mit entsprechenden Fehlstellungen der Gelenke, durch die den betroffenen Kindern das Gehen zunehmend schwerer fällt. Mit der modernen technischen Ausstattung des Ganglabors können wir die Bewegungen unserer Patienten genau dokumentieren, analysieren und insbesondere auch nicht sichtbare Funktionen (z.B. auf die Gelenke einwirkende Kräfte, Aktivierung und Koordination der Muskeln) messen.

Wie funktioniert das Ganglabor?

Wir unterscheiden drei Formen der Ganganalyse:

  • Die einfachste Form der Ganganalyse ist es, die Bewegungen mit dem menschlichen Auge zu beobachten. Allerdings können hierbei keine Aufzeichnungen entstehen, außerdem nimmt das Auge sehr kleine und schnelle Bewegungen eventuell nicht ausreichend wahr.
  • Mehr Aussagekraft hat die Videoanalyse, die Du vielleicht aus dem Sportgeschäft kennst. Zwar sieht man den Laufvorgang hier zweidimensional und detailliert, kann jedoch nicht messen, welche Kräfte auf die Gelenke wirken.
  • Am umfangreichsten ist die instrumentelle Ganganalyse, die wir auch im AKK durchführen. Acht Hochgeschwindigkeitskameras registrieren alle Gelenkbewegungen. Hierzu bringen wir an verschiedenen Stellen Deines Körpers kleine reflektierende Marker an (keine Angst, das tut überhaupt nicht weh!), deren Position die Kameras während des Gehens ständig aufzeichnen. Diese sogenannte kinematische Messung errechnet alle Gelenkbewegungen und zeichnet diese dreidimensional auf. Außerdem sind in der Lauffläche auf dem Boden Messplatten eingebaut, mit denen wir die Kräfte messen, die in den drei großen Gelenken Deines Beins – Hüft-, Knie- und Sprunggelenk – wirken. Damit wir darüber hinaus die Aktivität bestimmter Muskeln während des Gangablaufs bestimmen können, messen wir durch spezielle Elektroden jene Potenziale, die bei der Aktivierung eines Muskels entstehen. Dieses Verfahren ähnelt einer EKG-Untersuchung und ist ebenfalls völlig schmerzfrei. Hierdurch können wir beurteilen, wann welche Muskelgruppen während des Gangzyklus aktiv sind.

Ablauf

Nicht bei jedem auffälligen Gangbild ist eine instrumentelle Ganganalyse nötig. Welche Form der Ganganalyse erforderlich ist, besprechen besonders ausgebildete Ärzte des AKK mit Dir und Deinen Eltern.

Wenn bei Dir eine ausführliche, instrumentelle Ganganalyse nötig ist, untersuchen wir Dich zunächst gründlich. Dabei messen wir die Beweglichkeit der einzelnen Gelenke und schätzen Spastik / Lähmung und Muskelkraft ein. Danach bringen wir die Marker und Elektroden an Deinem Körper an – das tut wirklich überhaupt nicht weh! Damit die Messelemente während der Untersuchung gut halten, ist es allerdings ganz wichtig, dass Du Deine Haut am Tag der Untersuchung NICHT eincremst. Wenn alle Marker und Elektroden angebracht sind, läufst Du mehrmals unsere spezielle Laufstrecke entlang, bis wir alle notwendigen Daten erfasst haben. Das kann – mit Pausen – bis zu zwei Stunden dauern.

Die Ganganalyse hat keinerlei Nebenwirkungen durch Medikamente oder Strahlungen.

Terminvergabe

Liebe Eltern,

um einen Termin im Ganglabor zu vereinbaren, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch unter 040 88908 484

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