Normalerweise besitzt jeder Mensch zwei Nieren, die links und rechts neben der Wirbelsäule unter den letzten Rippen liegen. Sie sind die Entgiftungszentrale Deines Körpers: Sie reinigen Dein Blut und bilden auch den Harn, mit dem Dein Körper die ausgefilterten Abfallstoffe ausscheidet. Außerdem beeinflussen die Nieren den Salz- und Flüssigkeitshaushalt Deines Körpers, Deinen Blutdruck und die Herstellung wichtiger Hormone. Durch die vielen Aufgaben der Niere haben Nierenerkrankungen immer einen großen Einfluss auf Deinen Körper.

Hier stellen wir Dir einige Fehlbildungen und Erkrankungen der Niere vor

Nierenfunktionsstörungen

Unter Nierenfunktionsstörungen werden zahlreiche Erkrankungen zusammengefasst, die die Nieren dabei behindern, ihre Aufgaben auszuüben. Zu den Ursachen einer Nierenfunktionsstörung zählen erbliche Funktionsstörungen, Folgeerscheinungen von Unfällen oder Nierenfehlbildungen, Stoffwechselstörungen oder Entzündungen.

Nierenfunktionsstörungen behandeln wir gemeinsam mit unseren Kollegen aus der pädiatrischen Nephrologie. Wenn Du mehr über Nierenfunktionsstörungen, ihre Untersuchung und Behandlung erfahren möchtest, schau gern einmal auf der Seite der Nephrologie vorbei.

Harnstauungsniere (Hydronephrose)

Die Ursache einer Harnstauungsniere ist meist eine Engstelle zwischen dem Nierenbecken und dem Beginn des Harnleiters – die sogenannte Nierenbeckenabgangsenge. Da nicht genug Harn diese Engstelle passieren kann, staut er sich, wodurch sich wiederum das Nierenbecken erweitert. Diese Erkrankung kommt öfter bei Jungs vor, die linke Niere ist häufiger betroffen als die rechte.

Eine Erweiterung des Nierenbeckens wird oft schon zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung während der Schwangerschaft entdeckt. Je nachdem, was der Ultraschall genau zeigt, unterteilen wir die Nierenbeckenerweiterung in unterschiedliche Schweregrade und empfehlen ggf. die Durchführung weiterer Untersuchungen. Kinder, bei denen die Erkrankung nicht schon im Mutterleib entdeckt wurde, haben später oft keine typischen Beschwerden: Sie wachsen langsamer und leiden häufig unter Übelkeit und Erbrechen, ältere Kinder haben manchmal Bauch- oder Flanken-Schmerzen.

Je nachdem, wie stark die Nierenbeckenerweiterung ausgeprägt ist, beobachten wir entweder die weitere Entwicklung oder empfehlen eine operative Korrektur, eine so genannte Nierenbeckenplastik. Hierbei beseitigen wir die Engstelle und nähen den erweiterten Harnleiter wieder an das Nierenbecken an. Wenn möglich führen wir den Eingriff minimalinvasiv durch – also durch sehr kleine Hautschnitte, durch die wir sehr feine Instrumente in das Operationsgebiet bringen.

Auch so genannte Harnröhrenklappen können der Grund für eine Nierenbeckenerweiterung sein. In einem solchen Fall bringen wir nach der Geburt einen dünnen Schlauch über die Bauchdecke in die Blase ein, damit der Urin gut abfließen kann. Wenn das Kind mehrere Wochen alt ist, können wir die Klappen in einem kleinen Eingriff schlitzen. Harnröhrenklappen gehen allerdings oft mit Blasenfunktionsstörungen einher, die wir in unserer kinderurologischen Abteilung aber ebenfalls behandeln können.

Eine besondere Ausprägung der Nierenbeckenerweiterung ist der so genannte „Megaureter“. Hierbei ist der Harnleiter auf gesamter Strecke erweitert, die Engstelle liegt direkt am Übergang in die Blase. In den meisten Fällen müssen wir einen Megaureter nicht operieren, da er sich mit dem Wachstum von alleine zurückbildet.


Liebe Eltern,

eine ausführliche Erläuterung der Harnleiterneueinpflanzung finden Sie bei operation.de, zu deren Autorenkreis Frau Prof. Dr. Fisch und Frau Dr. Riechardt zählen.

Doppelnieren

Doppelnieren entstehen bereits während der Entwicklung des Babys im Mutterleib und bezeichnen genau das, was der Name vermutet lässt: Das Nierengewebe ist doppelt angelegt, zusätzlich wird der Harn über zwei separate Harnleiter von der Doppelniere zur Blase transportiert. Meist ist das nicht weiter schlimm und eine Behandlung nicht nötig.

Selten geht eine Doppelniere aber mit einer Fehlentwicklung des oberen oder des unteren Anteils der Doppelniere einher, die dann behandelt werden muss. Je nachdem, welcher Nierenanteil betroffen ist kann es zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Harnwegsinfekten, Flankenschmerzen oder selten auch Nierensteinen kommen. Wenn der obere Teil der Niere betroffen ist, funktioniert das Nierengewebe oft nicht vollständig. Außerdem sind  Nierenbecken und Harnleiter meist deutlich aufgeweitet. Wenn der untere Anteil der Doppelniere betroffen ist, kommt es meist zu einem vesikoureteralen Reflux.

Meist werden Doppelnieren schon während der Schwangerschaft durch eine Ultraschalluntersuchung erkannt. Nach der Geburt können wir den Befund je nach Bedarf mit Ultraschall, Röntgendiagnostik der Blase, Kernspintomographie oder einer Blasenspiegelung genauer absichern. Da Doppelnieren unterschiedlich stark ausgeprägt sein können, ist die Behandlung sehr individuell. In vielen Fällen reicht eine reine Beobachtung aus, manchmal sind aber auch operative Korrekturen nötig. Häufig können wir die nicht funktionierenden Nierenanteilen mit einem minimalinvasiven Eingriff – also mit sehr kleinen Hautschnitten – entfernen, selten sind aber auch komplexe chirurgische Eingriffe notwendig, um die Nierenfunktion optimal zu erhalten.

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Die Sprechstunde am Donnerstag findet alle 2 Wochen statt.

Liebe Eltern,

für die Vorstellung Ihres Kindes in unserer Sprechstunde benötigen Sie eine Einweisung des Kinderarztes. In der Sprechstunde behandeln wir Ihre individuellen Fragestellungen und prüfen, ob ein vollstationärer Krankenhausaufenthalt erforderlich ist. Zu den unten genannten Zeiten erreichen Sie die Kolleginnen und Kollegen in der Anmeldung.

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