
25.04.2023
„Impfungen können Leben retten“ - Prof. Dr. Stock über die Wichtigkeit von Impfungen
Hamburg, 25.04.2023 – Soll ich mein Kind impfen lassen, ja oder nein? Diese Frage stellen sich viele Eltern. Prof. Dr. Philippe Stock, ärztlicher Direktor sowie leitender Arzt der Pädiatrie am Altonaer Kinderkrankenhaus, erklärt, wieso Impfungen für Kinder und Jugendliche wichtig sind.
„Um sich einen Überblick über die notwendigen Impfungen im Kindes- und Jugendalter zu verschaffen, können sich Eltern am Impfkalender des Robert-Koch-Instituts orientieren. Dieser wird von der Ständigen Impfkommission herausgegeben und regelmäßig aktualisiert. Deshalb ist es wichtig, immer die aktuellen Impfempfehlungen im Blick zu behalten“, sagt Prof. Dr. Stock.
Im Säuglings- bis Kleinkindalter sind zahlreiche Impfungen sehr wichtig, wie u.a. Rotaviren, Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und Keuchhusten. Die Impfungen werden in der Kinderarztpraxis durchgeführt. Insgesamt sieht Prof. Dr. Stock durchaus Nachholbedarf bei den Impfungen. Das Hauptproblem scheinen in vielen Fällen nicht die Erstimpfungen zu sein, sondern die Auffrischimpfungen. „Es ist eine kontinuierliche Aufklärung notwendig. Da wir in einem sicheren Land mit sehr guter Gesundheitsversorgung leben, verlieren manche Infektionskrankheiten den Schrecken in der Bevölkerung und führen dann zu dem Rückschluss, dass die Krankheiten gar nicht so schlimm und die Impfungen nicht notwendig sind. Das ist ein ganz gefährlicher Trend“, so Prof. Dr. Stock. Ebenso setzt sich bei manchen die Vorstellung fest, dass es viel gesünder sei, die Krankheit selbst zu bekommen anstatt sich impfen zu lassen. Auch wenn leichtere Verläufe nicht selten sind - viele Infektionskrankheiten können bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere auch bei den Kindern, die kein funktionierendes Immunsystem haben, zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
„Die Hauptangst der Eltern ist die Angst vor unerforschten Nebenwirkungen. Ich kann Ihnen versichern, dass wir in Deutschland ein Überwachungssystem haben, das so scharf ist wie in fast keinem anderen Land. Die Ständige Impfkommission setzt sich aus unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen, die ganz nüchtern die Datenlage überprüfen und eine Risikoeinschätzung abgeben. Sie stellen sich immer die Frage: Ist das Risiko möglicher Nebenwirkungen höher als das Risiko einer Erkrankung? Erst nach grundlegender Überprüfung und Forschung wird ein neuer Impfstoff in die Empfehlungen der STIKO aufgenommen.“, erläutert Prof. Dr. Stock. „Es ist mir sehr wichtig herauszustellen, dass nicht nach Firmeninteressen gehandelt wird, sondern rein nach wissenschaftlichem Ermessen.“ So können Eltern mit einem guten Gefühl in die Kinderarztpraxis gehen und ihre Kinder impfen lassen.
Hier finden Sie den Impfkalender des Robert-Koch-Instituts.
Socials