
07.03.2022
Parkplatznot in Ottensen: Schulterschluss aus der betroffenen Nachbarschaft mit dem AKK
Die Sorge aufgrund der anstehenden Einführung der Bewohnerparkplätze in Ottensen und den damit verbundenen Auswirkungen für Mitarbeitende sowie Eltern der Patientinnen und Patienten wächst bei den Verantwortlichen im Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK). Öffentliches Verständnis erhalten diese aus der betroffenen Nachbarschaft. Lediglich die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende ignoriert die Bedürfnisse der Interessensgruppen.
Ab 28. März erweitert der Landesbetrieb Verkehr das Bewohnerparkgebiet Ottensen und erschwert damit die bereits bestehende Parkplatznot für Mitarbeitende sowie Eltern der Patientinnen und Patienten rund um das AKK-Gelände. Der öffentliche Protest seitens Klinik-Leitung (Pressemitteilung vom 22.02.22) brachte zumindest positive Resonanz der Nachbarschaft. Anwohner:innen, die Nutznießer der neuen Regelung sein sollen, zeigen großes Verständnis mit den Mitarbeitenden des Altonaer Kinderkrankenhauses sowie den Familien. „Bei aller Parkraumnot gab und gibt es immer ein Miteinander der Autofahrer. Viele Anwohner fahren morgens zur Arbeit und die frei werdenden Plätze werden von den Mitarbeitern, Patienten und Handwerkern genutzt. Am Abend ist es umgekehrt. Die Argumente der Behörde überzeugen mich nicht“, so beispielsweise Holger Willumsohn aus dem angrenzenden Wohngebiet.
Leider teilt die zuständige Behörde für Verkehr und Mobilitätswende diese Ansicht nicht. Vielmehr wird hier auf die Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel hingewiesen, ohne zu berücksichtigen, dass für die meisten Mitarbeitenden eine Nutzung dieser aufgrund weiter Anfahrtswege nicht in Frage kommt. Ibrahim Bölad, Pflegedirektor: „Wenn beispielsweise eine Pflegefachkraft nach einer anstrengenden Schicht in den wohlverdienten Feierabend fahren möchte, macht die Wahl des Verkehrsmittels den Unterschied. Hier stehen nicht selten 1,5 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln einer halben Stunde mit dem PKW gegenüber. Das ganze Mal zwei – da brauche ich nicht lange zu rechnen. Das sind 2 Stunden Zeit, die im privaten Bereich fehlen. Dabei ist die lange Taktung der Busse in Kliniknähe besonders in den Randstunden noch nicht einmal berücksichtigt. Eine sehr gute Anbindung sieht anders aus. Bei aller Unterstützung der Mobilitätswende – ein wenig mehr Respekt gegenüber dem so wichtigen medizinischen Fachpersonal würde ich mir wünschen. Die Heldinnen und Helden der Corona-Zeit haben mehr verdient. Nicht einmal wurde uns die Möglichkeit eingeräumt, erschwingliche Tagesparkausweise analog zu Besuchenden von Bewohner:innen zu erwerben. Es zeigt sich leider, dass die gesellschaftliche Anerkennung für unsere Berufsgruppe offensichtlich noch nicht so ist, wie sie sein sollte“, so Bölad weiter. Die Klinikleitung erhofft sich seitens der Behörde ein Einlenken, zumindest einen Kompromiss.
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