
In der Vorweihnachtszeit steigt das Risiko für Verbrennungen und Verbrühungen im Haushalt. Kerzen, Backofentüren und heiße Getränke stellen ein großes Verletzungspotential dar. Zu gerne vertreibt man sich die Zeit mit den lieben Weihnachtsritualen: Kekse backen, heißen Tee trinken und die Adventskerze anzünden. Die Gefahren für Kinder werden dabei schnell außer Acht gelassen – mit verheerenden Folgen.
Allein in Deutschland werden jedes Jahr mehr als 30.000 Kinder mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich behandelt. Etwa 6.000 davon sind so schwer verletzt, dass sie stationär behandelt werden müssen. Aufklärung hilft, Verletzungen zu vermeiden. „Etwa 60 Prozent aller Verbrennungs- oder Verbrühungsunfälle passieren im Haushalt und viele davon lassen sich durch Prävention vermeiden“, erklärt Dr. med. Ingo Königs, Leiter der Sektion für Brandverletzungen, plastische und rekonstruktive Chirurgie im Altonaer Kinderkrankenhaus. „Es ist für Kinder und Eltern daher wichtig, sich vor Augen zu halten, welche Brandgefahren es gibt, wie man diese vermeidet und wie man sich im Notfall richtig verhält“, so Dr. Königs weiter. Die Palette der Gefahrenquellen ist groß und reicht von heißen Getränken, Wasserkochern, heißen Flächen von Herdplatten, Backöfen sowie Kaminöfen. Tipps zur Vermeidung der Unfälle speziell in der Weihnachtszeit gibt Dr. Königs zusammen mit Paulinchen e. V. zum Tag des brandverletzten Kindes am 7. Dezember:
- Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen – auch nicht für kurze Zeit!
- Kindern nur im Beisein von Erwachsenen Kerzen anzünden lassen!
- Beim Adventskranz Stumpenkerzen verwenden. Diese sorgen für Stabilität.
- Den Adventskranz/das Gesteck auf eine feuerfeste Unterlage stellen (Ton/Glas/Stein)!
- Kerzen rechtzeitig auswechseln, bevor diese vollständig niedergebrannt sind!
- Den Weihnachtsbaum in einen möglichst schweren, mit Wasser gefüllten Ständer stellen und sehr hohe Bäume zusätzlich festbinden, damit sie nicht umfallen können!
- Echte Kerzen am Baum müssen senkrecht stehen und ausreichend Abstand zu darüber liegenden Zweigen und Dekomaterial haben. Die Kerzen immer von oben nach unten anzünden und in umgekehrter Reihenfolge löschen. Sicherer sind Lichterketten.
- Der Adventskranz und der Weihnachtsbaum können durch die beheizten Räume schnell austrocknen. Es entstehen harzhaltige Gase um die Zweige, die sich bei Kontakt mit Feuer explosionsartig entzünden können.
- In allen Wohnungen sollten entsprechende Löschmöglichkeiten (Feuerlöscher) bereitgehalten werden!
- Alle Kerzen/offenes Feuer löschen, wenn Sie das Haus/die Wohnung verlassen!
- Bei einem Brand immer die Feuerwehr alarmieren – Notruf 112!
Die Tipps gibt es auch per Video von Dr. med. Miriam Fattouh, Oberärztin in der Sektion für Brandverletzungen, plastische und rekonstruktive Chirurgie im Altonaer Kinderkrankenhaus.
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