Physiotherapie

Wenn wir uns bewegen, wächst das Gefühl für unseren Körper, für die eigenen Fähigkeiten und Kräfte – und genau das ist unsere Mission als Physiotherapeutinnen. Wir alle, ob sportlich oder nicht, teilen diese Erfahrung, die wir Physiotherapeutinnen uns zunutze machen. Wir wollen euch animieren, euren Körper kennenzulernen, damit ihr ihn so gut es geht einsetzen könnt. Wir vermitteln euch kleinen und großen Patienten, die aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung unter anderem auch in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind, Bewegungserfahrung im Rahmen eurer Möglichkeiten.

Schon bei den Frühgeborenen im PNZ, auf der IMC und auf den Säuglingsstationen, deren Bewegungsmuster noch gar nicht auf den Einfluss der Schwerkraft vorbereitet sind, stimulieren und fördern wir sinnvolle motorische Muster. Diese sollen die Rumpfstabilität und Kopfkontrolle, das komplizierte Koordinieren von Saugen, Schlucken und Atmen und den Abbau früher Säuglingsreflexe bewirken. Frühgeborenen und Babys mit Erkrankungen der Atemwege hilft die physiotherapeutische Atemtherapie bei der Mobilisation des Sekrets – also dabei, z.B. Schleim aus den Atemwegen zu bewegen und abzuhusten. Wir bewegen die Babys im Inkubator oder auf dem Schoß, bringen sie damit in atemerleichternde Körperstellungen oder Dehnlagen und stärken so die Arbeit des Zwerchfells.

Oft fördern wir die Babys, die auf den Säuglingsstationen in ihrer Bewegungsentwicklung auffallen, weil sie sich zu wenig, mit unkoordinierten Mustern oder nicht altersentsprechend bewegen. Den Eltern von Frühgeborenen und auffälligen Babys zeigen wir, wie sie ihrem Kind durch ein angepasstes Handling bei der Entwicklung normaler Bewegungen und bei der Selbstregulation helfen können. Auch Säuglinge und Kinder, die sich aufgrund ihrer Behinderung oder Erkrankung fast gar nicht bewegen können, erleben die wohltuende Wirkung von passiven Gelenkbewegungen oder von großen Umlagerungen, die gleich mehrere positive Auswirkungen haben: Sie helfen dabei, eine Verkürzung oder Schrumpfung von Muskeln, Bändern oder Sehnen zu vermeiden, sie unterstützen den Körper dabei, Sekrete (z.B. Schleim) zu bewegen und regen die Berührungs- und Bewegungsempfindung (taktil-kinästhetischen Wahrnehmung) an.

Der Spaß an der Bewegung hört auf, wenn Ängste und Schmerzen Deine Bewegungsfähigkeit behindern oder Du nach einer orthopädischen oder chirurgischen Operation, nach langer Bettlägerigkeit oder einem Unfall die Funktionen Deines Körpers wieder neu erlernen und erarbeiten musst. Nach der langen Ruhigstellung erleben viele Kinder die Lagerung im Bett, mit Gipsen und Schienen, als sicher und geborgen und fürchten die Weite des Raums, die niederziehende Wirkung der Schwerkraft und natürlich Spannung und Schmerzen an den Gelenken. Mit unseren motivierenden Turngeräten, wie zum Beispiel Bällebad, Schaukel, Tonnen und Rollen suchen wir nach Möglichkeiten, wie wir für Dich wieder Boden unter die Füße bekommen. Unser Ziel ist es, dass Du genug Vertrauen und Gleichgewicht für Bewegungsübergänge entwickelst, so dass Du Dich, unter Umständen mit Hilfsmitteln, fortbewegen kannst.

Bei allen physiotherapeutischen Behandlungen arbeiten wir intensiv mit Euren Eltern zusammen und tauschen uns mit den niedergelassenen Kollegen und Reha-Einrichtungen aus.

Physiotherapie auf den einzelnen Stationen

Physiotherapie im Perinatalzentrum und in der NIA

Frühgeborenen hilft spezielle Physiotherapie bei der Atem- und Kreislaufregulation und bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken. Sie fördert den Abbau von unreifen Bewegungs- und Verhaltensmustern und unterstützt das Baby damit in seiner motorischen und kognitiven Entwicklung.

Anleitung im Handling
Frühgeborene und Babys mit Entwicklungsauffälligkeiten benötigen ein gezieltes Handling, damit sie unreife Muster von Haltung und Bewegung effektiv abbauen können.
Wir leiten die Eltern im täglichen Handling an, nach dem Bobath-Konzept, an.

Auf diesen Stationen behandeln wir nach Bobath, Vojta, catillo-morales, perinatale Osteopathie und Atemtherapie.

Physiotherapie auf der Kinderintensivstation im AKK

Mit der Physiotherapie erleben schwer erkrankte und beatmete Kinder normale Bewegungs- und Sinneseindrücke. Sie werden dadurch in Atmung, Körperfunktionen und Aufnahmefähigkeit angeregt und in ihrer Entwicklung, soweit es ihr Zustand erlaubt, gefördert.

Physiotherapie im Lufthafen

Während des Aufenthaltes im klinischen Bereich des Lufthafens unterstützt die Physiotherapeutin die Atemfunktion bei langzeitbeatmeten Kindern und Jugendlichen und macht Übungen zur Mobilisation des ganzen Körpers. Auch die Kinder im Wohnbereich erhalten regelmäßige Physiotherapie um bestmöglich in ihrer Bewegung und somit Selbstständigkeit gefördert und gefordert zu werden.

Physiotherapie auf den pädiatrischen Stationen

Babys und Kinder mit Bewegungseinschränkungen unterstützen wir in ihrer Bewegungs- und Sinnesentwicklung und in ihrer Fähigkeit zur Selbstberuhigung und Trinkfähigkeit. Wir wenden dabei die neurophysiologischen Behandlungskonzepte von Bobath, Vojta, castillo-morales und sensorischer Integration an.
Kinder und Jugendliche benötigen bei Mukoviszidose und anderen Erkrankungen der Atemwege eine gezielte atemtherapeutische Behandlung zur Verbesserung der Belüftung der Lunge, zur Mobilisation des Brustkorbs und zur Förderung des Sekrettransports. Auch Selbsthilfetechniken wie eine effektive Inhalation, Autogene Drainage, atemerleichternde Positionen und diverse Körperlagerungen/ -dehnungen vermitteln wir den Patienten und ihren Angehörigen.

Physiotherapie auf den chirurgischen und orthopädischen Stationen

Nach Unfällen oder Operationen haben viele Kinder eine lange Ruhigstellung im Bett und/oder Gips hinter sich. Die Physiotherapie hilft ihnen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurück zu gewinnen und behutsam Schmerzen und Bewegungseinschränkungen abzubauen. Kraft und Koordination werden so lange geübt, bis unsere Patienten sich sicher an Unterarmgehstützen oder Posteriorwalker wieder laufen oder sich im Rollstuhl fortbewegen können.
Patientinnen und Patienten mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen brauchen für diese Zeit Hilfsmittel, die sie in ihrer Steh- und Gehfähigkeit unterstützen.

Als Teil des interdisziplinären Teams ist die Physiotherapeutin an der Untersuchung und an der Auswertung der Daten des Ganglabors beteiligt.

Physiotherapie im Rahmen der tagesklinisch-pädiatrischen Behandlung mit psychosomatischem Schwerpunkt

Wir unterstützen und ergänzen die Arbeit des psychosomatischen Behandlungsteams durch physiotherapeutische Befundaufnahme bei Verdacht auf z. B. sensomotorische Entwicklungsverzögerungen, Fütterstörungen und ADHS.

Während des Aufenthaltes bieten wir physiotherapeutische Behandlungen auf neurophysiologischer Grundlage nach Bobath und Vojta an sowie orofasziale Stimulation nach castillo-morales. Außerdem gibt es Bewegungs- und Entspannungsangebote für die Kinder der unterschiedlichen Altersstufen.

Physiotherapie auf der KJP

Auf der KJP findet ein regelmäßiges Gruppenangebot statt, dass je nach Zusammensetzung der Gruppe aktivierende oder entspannende Schwerpunkte hat. Für Kinder mit chronischen Schmerzen körperlicher Ursache wird Physiotherapie als Einzelbehandlung verordnet.

weitere Gruppenangebote

Die stationären Diabetesschulungen beinhalten Sporteinheiten, die von einer Physiotherapeutin geleitet werden. Im Rahmen der interdisziplinären Asthmaschulung bieten wir Atemtherapie in der Gruppe an. In den urotherapeutischen Schulungen sind physiotherapeutische Einheiten zur Schulung der Körperwahrnehmung und das anatomische Verständnis kindgerecht erklärt.

So erreichen Sie uns

Sie erreichen uns telefonisch unter der Nummer 040 88908 465 und per E-Mail über physiotherapie@kinderkrankenhaus.net.

Ansprechpartner

  •  Susanne Helf

    Leitende Physiotherapeutin
    Susanne Helf
    Tel.: 040 88908 457

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